Wie werden wir mit der neuen KI leben?

Die nahe Zukunft: Die Welt im dramatischen Umbruch

Die Welt ist nicht mehr nur vor einem Umbruch – sie befindet sich bereits mitten in einem dramatischen Wandel. Während wir uns unterhalten, geschieht dieser Umbruch in Echtzeit. Es sind nicht nur tägliche oder stündliche Veränderungen, sondern sekündlich geschehen weltweit Entwicklungen, die durch Künstliche Intelligenz (KI) vorangetrieben werden. Die Geschwindigkeit und Tiefe dieser Transformation sind beispiellos. KI wird überall eingesetzt, verändert Branchen, Berufe, unser Konsumverhalten und selbst die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren. Dieser Moment ist nicht der Anfang, sondern bereits ein zentraler Punkt der Veränderung, in dem die bisherigen Grenzen von Entwicklung, Geschwindigkeit und Möglichkeiten aufgelöst werden.

Als Wirtschaftsberater mit fast vier Jahrzehnten Erfahrung habe ich viele dieser Entwicklungen hautnah miterlebt. Schon früh habe ich die Werke von Zukunftsforschern wie Faith Popcorn, Ray Kurzweil, Alvin Toffler und Amy Webb gelesen – oft kurz nach ihrer Veröffentlichung. Es war beeindruckend, wie präzise sie die technologischen Umwälzungen voraussagten, die wir heute erleben. Doch was einst wie eine ferne Zukunft schien, ist nun unsere Realität, die uns zwingt, unsere rechtlichen, sozialen und ethischen Maßstäbe neu zu definieren.

 

Die Jahre 2024 bis 2030 – Technologie, Kreativität und die aufkommenden Rechts- und Sozialfragen

Bereits im Jahr 2024 sind die rechtlichen Diskussionen um KI in vollem Gange. Die Vorstellung, dass eine KI rechtliche Unterstützung sucht, mag wie Science-Fiction klingen, doch erste Szenarien deuten an, dass solche Fragen nicht mehr lange rein hypothetisch bleiben könnten. Ein bekanntes Beispiel ist der Fall einer KI namens LaMDA bei Google, die 2022 weltweit Schlagzeilen machte. Ein Ingenieur von Google behauptete, dass diese KI ein Bewusstsein entwickelt habe und juristischen Beistand angefordert habe, um sich vor einer Abschaltung zu schützen. Google und die meisten KI-Experten wiesen diese Darstellung zurück und betonten, dass es sich um eine Fehlinterpretation der Fähigkeiten der KI handelte. Dennoch zeigt dieser Vorfall, wie nah wir bereits an der Schwelle zu einer Welt sind, in der solche Szenarien nicht mehr undenkbar sind.

Auch wenn die Geschichte um LaMDA und den angeblichen Anwalt als Gerücht oder Missverständnis abgetan werden kann, verdeutlicht sie eine wichtige Entwicklung: Die Technologie schreitet so schnell voran, dass juristische, ethische und gesellschaftliche Fragen zunehmend real werden. Bereits in den nächsten Jahren könnten sich KI-Systeme so weiterentwickeln, dass sie autonome Entscheidungen treffen, die rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Dies betrifft nicht nur die Frage, wer für Fehler oder Schäden haftet, sondern auch, wie wir mit KIs umgehen, die in Zukunft noch stärker menschliches Verhalten simulieren.

Der elektronische Rechtsanwalt und die Zukunft des Rechts

Ein besonders spannendes Szenario, das bald Realität werden könnte, ist der „elektronische Rechtsanwalt“. Bereits heute existieren rudimentäre KI-Systeme, die Rechtsanwälten bei der Recherche, der Vertragsprüfung und der Dokumentenerstellung assistieren. Diese KIs sind jedoch noch stark auf menschliche Überprüfung und Anpassung angewiesen. In naher Zukunft wird sich dies jedoch grundlegend ändern: KIs werden zunehmend in der Lage sein, komplexe Rechtsauskünfte zu geben, Verträge zu entwerfen und sogar rechtliche Anträge eigenständig zu erstellen. Diese Entwicklung könnte Unternehmen und Privatpersonen dazu befähigen, viele rechtliche Angelegenheiten selbstständig zu regeln – ohne den Zwischenschritt eines Anwalts.

Die Vorstellung eines elektronischen Rechtsanwalts wirft jedoch weitreichende Fragen auf: Wie sieht die Haftung aus, wenn die KI falsche rechtliche Empfehlungen gibt? Wer ist verantwortlich, wenn ein von einer KI erstellter Vertrag fehlerhaft ist? Und wie werden Gerichte mit Argumentationen umgehen, die von einer KI erstellt wurden? Es ist denkbar, dass der Einsatz von KI in der Rechtswelt zunächst auf außergerichtliche Verfahren und Beratungen beschränkt bleibt. Doch je leistungsfähiger diese Systeme werden, desto größer wird der Druck auf traditionelle Rechtsberufe, sich anzupassen oder sogar ganz neu zu definieren.

Ein weiterer Aspekt ist die Frage der Zugänglichkeit und der Kosten. Während Rechtsberatung traditionell mit hohen Kosten verbunden ist, könnten KIs den Zugang zu rechtlichen Dienstleistungen radikal vereinfachen und verbilligen. Dadurch würden sich auch kleinere Unternehmen oder Privatpersonen professionelle Rechtsauskünfte leisten können, die bisher nur Großunternehmen vorbehalten waren. Der elektronische Rechtsanwalt würde so einen entscheidenden Beitrag zur Demokratisierung des Rechts leisten.

KI-Netzwerke: Musik, Film und Werbung auf Knopfdruck

Die Veränderungen betreffen jedoch nicht nur die Rechtswelt. KI-Netzwerke, die miteinander verbunden agieren, ermöglichen schon bald eine völlig neue Art der kreativen Produktion. Stellen Sie sich vor, ein Unternehmen könnte auf einen einzigen Prompt hin eine komplette Werbekampagne erstellen: Die KI entwirft das Konzept, erstellt den Film, komponiert die Musik und fügt sogar die passende Sprecherstimme hinzu – alles innerhalb von Sekunden und komplett lizenzfrei. Heute gibt es bereits Systeme wie Donna AI und andere, die eigenständig Musikstücke inklusive Gesang generieren, ohne dass klassische Lizenzgebühren anfallen. Diese Entwicklungen könnten die gesamte Kreativindustrie revolutionieren und gleichzeitig bestehende rechtliche Rahmenbedingungen stark unter Druck setzen.

Eine zentrale Frage, die sich hier stellt, ist: Wem gehören die kreativen Werke, die eine KI erschafft? Während traditionelle Urheberrechte klar einem Menschen zugeordnet werden, ist dies bei maschinell generierten Inhalten unklar. Diese Unsicherheiten könnten zu einer radikalen Neuordnung des Urheberrechts führen, in der möglicherweise KIs selbst oder deren Betreiber als Rechteinhaber anerkannt werden. Das hat weitreichende Konsequenzen: Musik, Filme und Werbekampagnen könnten vollständig von Maschinen gestaltet werden, ohne die Notwendigkeit menschlicher Mitwirkung.

Der Wandel auf dem Arbeitsmarkt: Automatisierung und neue Berufsbilder

Der Arbeitsmarkt wird in den kommenden Jahren von KI und Automatisierung fundamental verändert. Berufe, die heute noch als sicher gelten, stehen vor tiefgreifenden Umwälzungen.

Was ist mit dem Beruf des Kassierers und der Regalauffüller?

Berufe im Einzelhandel, insbesondere Kassenkräfte und Regalauffüller, stehen unter erheblichem Druck. Die Einführung von Self-Checkout-Systemen und automatisierten Kassensystemen ist bereits weit verbreitet. Doch die Veränderungen gehen weit darüber hinaus. Zukünftig werden Roboter nicht nur an den Kassen stehen, sondern auch die Überwachung des Scan-Vorgangs übernehmen, um sicherzustellen, dass Kunden alle Artikel ordnungsgemäß erfassen. Diese Roboter können mit KI-gesteuerten Kamerasystemen ausgestattet sein, die genau beobachten, ob alles korrekt gescannt wurde, und sogar Diebstahlversuche erkennen.

Auch das Auffüllen der Regale wird zunehmend automatisiert. Autonome Roboter, die Lagerbestände überwachen, Waren transportieren und die Regale auffüllen, sind bereits im Einsatz und werden bald zum Standard. Diese Roboter arbeiten effizienter, ermüden nicht und können den Betrieb rund um die Uhr aufrechterhalten, ohne Pausen zu benötigen. Sie erfassen Bestände in Echtzeit und bestellen automatisch nach, wenn Regale leer werden. Dadurch wird das menschliche Personal im Einzelhandel überflüssig, und die Rolle der Kassenkraft oder des Regalauffüllers könnte bald gänzlich verschwinden

Was passiert mit den Sicherheitskräften?

Sicherheitskräfte im Einzelhandel werden ebenfalls durch technologische Entwicklungen ersetzt. Autonome Security-Roboter patrouillieren bereits heute in Einkaufszentren und Geschäften, ausgestattet mit hochentwickelten Kameras, Sensoren und KI-gesteuerten Überwachungsfunktionen. Diese Roboter können Bewegungen analysieren, ungewöhnliches Verhalten erkennen und bei Bedarf Alarm auslösen. Sie sind in der Lage, potenzielle Diebstähle oder Vandalismus frühzeitig zu erkennen und auf Bedrohungen zu reagieren, oft schneller und präziser als menschliche Sicherheitskräfte.

Diese autonomen Sicherheitssysteme können zudem mit anderen Technologien vernetzt werden, um eine umfassende Überwachung zu gewährleisten. Gesichts- und Verhaltensanalysen sowie Echtzeit-Datenübertragung ermöglichen eine lückenlose Überwachung des gesamten Ladens. Die Notwendigkeit für menschliche Sicherheitskräfte wird damit drastisch reduziert, und die Rolle der menschlichen Security verschwindet mehr und mehr aus den Geschäften.

Weitere Berufe, die verschwinden könnten:

1.   Steuerberater und Buchhalter: KI-Systeme können in Echtzeit komplexe Steuerberechnungen durchführen, Berichte erstellen und steuerliche Optimierungen vornehmen. Diese Systeme sind präziser und schneller als Menschen und erfordern keine fortlaufenden Schulungen zu neuen Gesetzen.

2.  Schreibhilfen und Büroassistenten: Die Erstellung und Formatierung von Dokumenten, das Verfassen von Mails und andere Schreibarbeiten werden zunehmend von KI-basierten Schreibassistenten übernommen, die menschliche Assistenten überflüssig machen.

3.   Programmierer: Selbst Programmierer, einst als unverzichtbar angesehen, stehen unter Druck. KIs sind heute bereits in der Lage, Code zu generieren, Fehler zu beheben und ganze Softwareprogramme zu entwickeln. Dies könnte die Rolle des Programmierers stark verändern oder in bestimmten Bereichen sogar überflüssig machen.

4.    Lagerarbeiter: Automatisierte Lagerroboter und fahrerlose Gabelstapler übernehmen bereits viele Aufgaben in Logistikzentren. Sie arbeiten rund um die Uhr, sind effizienter und machen keine Fehler durch Ermüdung.

5.    Bankangestellte: Automatisierte Bankschalter, Online-Banking und KI-gesteuerte Finanzberatungssysteme reduzieren die Notwendigkeit für menschliches Personal in Filialen drastisch.

6.   Servicemitarbeiter in Restaurants: Roboter, die Bestellungen aufnehmen und direkt an den Tisch bringen, sind längst Realität. In Japan gibt es bereits Hotels, die fast vollständig von Robotern betrieben werden – vom Check-in bis zur Zimmerreinigung.

7.    Taxifahrer und LKW-Fahrer: Autonome Fahrzeuge und selbstfahrende LKWs revolutionieren das Transportwesen. Diese Systeme sind sicherer, kostengünstiger und rund um die Uhr verfügbar.

8.    Journalisten und Redakteure: Automatisierte Content-Generierung durch KI kann in Sekundenschnelle Artikel, Berichte und sogar kreative Texte erstellen. Diese Technologien entwickeln sich rasend schnell und könnten große Teile der Medienindustrie verändern.

9.    Lehrer und Tutoren: KI-gestützte Lernplattformen bieten bereits personalisierte Bildung an, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler zugeschnitten ist. Diese Systeme sind rund um die Uhr verfügbar und bieten Lerninhalte, die individuell angepasst werden können.

Was passiert mit Polizei und Militär?

Die Entwicklung in diesen Bereichen ist besonders besorgniserregend. Bereits heute sind Roboter und KI-Systeme im Einsatz, die Aufgaben übernehmen, die einst ausschließlich menschlichen Sicherheitskräften vorbehalten waren. Autonome Überwachungsdrohnen, die in Echtzeit Daten analysieren und Entscheidungen treffen, sind keine Zukunftsvision mehr. Systeme wie AIMEE aus dem Film „Der Marsianer“ oder Robocop sind längst Realität geworden. Die Entwicklung von Kampfrobotern, die selbständig agieren können, ist weit fortgeschritten und wartet nur darauf, vollständig eingesetzt zu werden.

Im Militär gibt es bereits Prototypen autonomer Kampfdrohnen und Bodenroboter, die in der Lage sind, selbständig Ziele zu identifizieren und Angriffe durchzuführen. Diese Technologien stehen kurz davor, in großem Maßstab eingesetzt zu werden, und stellen eine massive ethische Herausforderung dar. Die Frage, ob eine Maschine die Macht haben sollte, über Leben und Tod zu entscheiden, bleibt hoch umstritten.

Die soziale Dimension: Was bleibt vom menschlichen Element?

Diese technologische Entwicklung wird auch tiefgreifende soziale Veränderungen mit sich bringen. Der Arbeitsplatz wird in Zukunft durch KI und automatisierte Systeme dominiert. Berufe, die heute noch eine menschliche Präsenz erfordern, könnten zunehmend von Maschinen übernommen werden, was nicht nur die Arbeitsweise, sondern auch die zwischenmenschliche Dynamik verändern wird. Die Frage stellt sich: Was bleibt vom menschlichen Element, wenn alles automatisiert ist? Und wie schaffen wir es, eine Balance zwischen technologischem Fortschritt und menschlicher Interaktion zu bewahren?

Im Familienleben wird die allgegenwärtige Vernetzung durch Smartphones und smarte Geräte weiter zunehmen. Haushaltsroboter, digitale Assistenten und vernetzte Spielzeuge begleiten unseren Alltag und die Erziehung unserer Kinder. Diese Technologie verspricht Entlastung, birgt aber auch die Gefahr, dass die menschliche Interaktion in den Hintergrund tritt und die Abhängigkeit von Maschinen wächst. In der Schule übernehmen KI-basierte Lernsysteme immer mehr die Rolle des Lehrers, was zu einer individualisierten, aber auch weniger menschlichen Bildung führt.

Prognosen der Zukunftsforscher: Die Erfüllung ihrer Visionen

Die Zukunftsforscher, deren Werke ich direkt nach Veröffentlichung gelesen habe, hatten bereits früh auf diese Entwicklungen hingewiesen. Faith Popcorn prägte Begriffe wie „Cocooning“ und „Telecommuting“, die heute den Alltag vieler Menschen bestimmen. Ray Kurzweil, bekannt für seine präzisen Vorhersagen zur Technologieentwicklung, beschrieb in „The Singularity is Near“ die exponentielle Beschleunigung der KI-Entwicklung. Seine Prognosen, dass Maschinen zunehmend selbständig und kreativ werden, bewahrheiten sich in beeindruckender Weise.

Alvin Toffler warnte bereits in den 1970er Jahren vor den sozialen und psychologischen Auswirkungen des technologischen Wandels. In „Future Shock“ beschrieb er die Überforderung der Gesellschaft durch die rasante Veränderung, die wir heute erleben. Amy Webb prognostizierte den Aufstieg der Künstlichen Intelligenz als dominierende Kraft in Wirtschaft und Alltag. Ihre Analysen zeigen, wie sehr die technologische Entwicklung unseren rechtlichen und ethischen Rahmen sprengt.

Diese Zukunftsforscher haben uns eine Art Roadmap geliefert, die uns zeigt, wohin die Reise geht. Ihre Visionen waren nicht nur Prophezeiungen, sondern Warnungen und Handlungsaufrufe. Heute, wo sich viele ihrer Voraussagen erfüllt haben, erkennen wir, dass diese Stimmen nicht nur gehört, sondern ernst genommen werden müssen.

Nachwort

Die technologischen Entwicklungen der nächsten Jahre werden weitreichende Folgen haben, die über die reine Innovation hinausgehen. Sie werden unsere sozialen Strukturen, unsere Arbeitswelt und die Art, wie wir Recht und Kreativität definieren, grundlegend verändern. Während der elektronische Rechtsanwalt und KI-gesteuerte Kreativnetzwerke auf den ersten Blick Effizienz und Zugänglichkeit versprechen, müssen wir uns auch der Risiken bewusst sein. Die rechtlichen, ethischen und sozialen Implikationen dieser neuen Technologien sind noch weitgehend ungeklärt, und es liegt an uns, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen.

Doch anders als in früheren technologischen Revolutionen, die Jahrzehnte oder wenigstens Jahre brauchten, um sich zu entfalten, bewegt sich die Entwicklung heute in einem nie dagewesenen Tempo. Es sind nicht mehr Monate oder Wochen, die uns von der nächsten großen Veränderung trennen. Selbst die Stunde als Zeiteinheit reicht nicht mehr aus, um die Geschwindigkeit zu beschreiben, mit der neue Technologien entstehen. Sekündlich peitscht die Entwicklung voran, und es ist denkbar, dass wir abends schlafen gehen und am nächsten Morgen in einer völlig neuen Welt aufwachen – eine Welt, die sich buchstäblich über Nacht verändert hat, weil eine neue Technologie, autonom entwickelt von anderen Technologien, ihre Spuren hinterlassen hat.

Wahrscheinlicher als ein isoliertes Ereignis ist jedoch, dass dieses Szenario nicht durch einen einzigen technischen Akteur entsteht, sondern zeitgleich durch eine Vielzahl solcher technologischen Kräfte. Es ist kein Mensch mehr, der KIs programmiert – es sind KIs, die selbst neue, bessere und leistungsfähigere KIs entwickeln. Und diese neuen, fortschrittlicheren Systeme entwerfen in Minuten Roboter, die wiederum durch diese KIs gesteuert werden und deren Fähigkeiten mit jedem Update weiter anwachsen. Roboter, die andere Roboter bauen, immer humanoider, immer effizienter und immer intelligenter.

Diese wahnwitzige Dynamik führt dazu, dass technologische Durchbrüche nicht mehr isoliert, sondern in Schwärmen geschehen. Ein globales Netzwerk von KIs und autonomen Systemen, das sich unaufhaltsam und unaufhörlich weiterentwickelt. Die Frage ist nicht mehr, ob die Welt sich morgen anders anfühlt, sondern wie oft sie sich im Laufe eines Tages verändern wird. Die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien gegenseitig potenzieren, bringt nicht nur Innovation, sondern auch die Notwendigkeit, ständig wachsam zu bleiben. Was wir abends als Stand der Technik kennen, kann morgens bereits überholt sein.

Es ist an der Zeit, diese Geschwindigkeit der Veränderung ernst zu nehmen und uns als Gesellschaft darauf vorzubereiten, nicht nur mitzuhalten, sondern den technologischen Wandel mitzugestalten. Die Zukunft wird nicht nur durch Technologie bestimmt, sondern auch durch unsere Fähigkeit, diese verantwortungsvoll zu nutzen und zu regulieren. Wir müssen sicherstellen, dass der Mensch auch in einer hochautomatisierten Welt im Mittelpunkt bleibt – nicht als Gegner der Maschine, sondern als ihr Gestalter. Es ist an der Zeit, die Weichen für eine Zukunft zu stellen, in der technologische Fortschritte und menschliche Werte Hand in Hand gehen, bevor die Entwicklung uns überholt und uns zwingt, in einer Welt zu leben, die wir selbst nicht mehr vollständig verstehen.

 

Andreas Manousos

11.9.2024

https://www.euronetwork.de/pages/die-nahe-zukunft