Mit uns nicht! Schwierige Tarifverhandlungen für die Betriebe der sächsischen Ernährungswirtschaft

12.01.2023
Ohne ein Ergebnis ging die zweite Lohntarifverhandlung für Betriebe der sächsischen Ernährungswirtschaft auseinander. Die Arbeitgeberseite legte erst nach mehreren Stunden ein Angebot vor. Für die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und ihre Mitglieder ist dieses aber enttäuschend. Die Lebensmittelgewerkschaft wird nun in den Betrieben die nächsten Schritte beraten.
Nach den Plänen der Arbeitgeberseite sollen die Löhne trotz der aktuell hohen Preissteigerungen in den ersten zwei Monaten des Jahres zunächst gar nicht steigen. Dann stehen unterschiedliche Lohnerhöhungen im Raum, zum Teil in Verbindung mit einer Inflationsprämie. Diese reichen aber nicht aus, um dauerhaft die Preissteigerungen auszugleichen. Und die Beträge reichen nicht aus, um in einem größeren Schritt noch bestehende Lohnunterschiede zu vergleichbaren Betrieben in Westdeutschland abzubauen. Verhandelt werden die Löhne für etwa 1.000 Beschäftigte in verschiedenen Betrieben der sächsischen Lebensmittelindustrie. Dazu gehören der Fruchtsaftproduzent Sonnländer Getränke in Rötha (Tochter der EDEKA-Gruppe), das Margarinewerk Vandemoortele Lipids in Dresden und das Teiglingswerk in
Dommitzsch, das ebenfalls dem belgischen Nahrungsmittelkonzern
Vandemoortele gehört. Ferner sind die Beschäftigten der Ölmühle in Riesa betroffen, die Sonnenblumen- und Rapsöl für den Einzelhandel herstellen. Das Werk gehört dem US-amerikanischen Handelsunternehmen Cargill.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert für die Beschäftigten einen Inflationsausgleich, einen angemessenen Abstand zum neuen Mindestlohn (12 Euro in der Stunde) und Schritte zur Lohnangleichung an das Niveau vergleichbarer Betriebe in den westdeutschen Bundesländern. Dazu sollen die Monatslöhne je nach Betrieb um 500 Euro und mehr steigen.
Für die Beschäftigten des Tiefkühlkost-Werkes in Lommatzsch des
Unternehmens FRoSTA findet die nächste Verhandlung am 24.Januar statt. Für das Knorr-Suppen-Werk in Auerbach im Vogtland, das zum Konzern Unilever gehört, gibt es noch keinen Verhandlungstermin.

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