Ist die politische Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen ausgewogen?

In einer Untersuchung wurden 150 Volontäre (Auszubildende in den Redaktionen) der ARD nach ihrer sozialen Herkunft befragt. Gefragt wurde dabei auch, welche Partei sie wählen. Dabei kam heraus, dass 92 Prozent der Volontäre Grüne, SPD oder die Partei Die Linke wählen. Allein 57 Prozent der Volontäre gaben an, bei Wahlen den Grünen ihre Stimme zu geben. Werden diese zukünftigen Redakteure der ARD ausgewogen über politische Themen berichten?

Im Rundfunkstaatsvertrag heißt es: „Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.“ Eine „linke Meinungsvorherrschaft“ innerhalb der Medien wurde in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert, etwa von konservativen Medien, der AfD und von vereinzelten Stimmen aus der Union.

Als Beleg, dass deutsche Journalisten eher linke Positionen unterstützen und dementsprechend berichten, wurde immer wieder eine Studie der FU Berlin aus dem Jahr 2009 genannt. Sie hatte herausgefunden, dass deutsche Journalisten persönlich eher zu linken Parteien tendieren. Daraus lasse sich aber keine Linkslastigkeit der Berichterstattung ableiten, sagte die Journalismusforscherin Margreth Lünenborg im Januar 2020 dem Deutschlandfunk.

 

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