
Was haben ein Hund und eine Maus damit zu tun? 😊
Eine Anekdote von Andreas Manousos
Es geht nun auf den Herbst zu. In den Geschäften stapeln sich bereits die ersten Weihnachtsgebäcke, während draußen das Licht weicher wird und eine schöne, fast schon bittersüße Herbstmelancholie einkehrt. Diese Zeit macht die Menschen oft ein wenig tiefsinniger und feinfühliger – genau der richtige Moment also, um sich auch einmal Gedanken über die großen Fragen der Welt zu machen.
Und da passt es, dass sich schon nächsten Monat Schrödingers berühmtes Gedankenexperiment zum 90. Mal jährt. 1935 publizierte er es in Die Naturwissenschaften – nicht als Laborversuch, sondern als zugespitztes Paradoxon: Solange niemand nachschaut, wäre die Katze zugleich „lebendig und tot“. Mit dieser einfachen, fast spielerischen Idee verpasste Schrödinger den Quantenmechanikern seiner Zeit einen Denkzettel: Wo endet die Quantenwelt, und wo beginnt unsere Wirklichkeit?
Das Wort Dilemma kommt aus dem Griechischen: „di“ bedeutet „zwei“, „lêmma“ steht für „Lösung“ oder „Annahme“. Ursprünglich heißt es also „zwei Lösungen“ – doch im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet es eine Zwangslage, bei der beide Möglichkeiten gleich unangenehm sind. Und manchmal wünscht man sich ein einfacheres Weltbild, besonders wenn man mit einer Grippe im Bett liegt, den grünen Hustensaft schätzt und sich als Grieche fragt: Könnte es nicht auch einfach mal ein Ouzo sein?
In meiner fiebrigklaren Eingebung sehe ich die Szene ganz klar so: Die Katze sitzt im Karton, vor ihr eine flackernde Kerze – ohne sie könnte sie gar nichts aufschreiben. Mit strengem Blick und einer Feder in der Pfote entwirft sie den „Ausbruchsplan“. Neben ihr steht der Hund, der treu und aufmerksam die Klappe des Kartons im Auge behält. Und schließlich ist da die kleine Maus, die ganz nah an der Katze hockt und als findiger Helfer die Ideen kommentiert. Kopf der Bande ist aber eindeutig die Katze – sie ist Architektin und Taktikerin zugleich, die alles aufzeichnet, während Hund und Maus ihren Einsatz abwarten.
Nach langem orakulösem Nachsinnen habe ich diesen „wahrscheinlichen“ Ausbruchsplan bildlich festgehalten – samt Kerze als Lichtquelle, Katze als genialem Kopf, Hund als stillem Komplizen und Maus als cleverem Assistenten. Ich hoffe, die Zeichnung gefällt Euch – meinen treuen Leserinnen und Lesern – mindestens so sehr, wie sie mir nach der x-ten Hustensaft-Einnahme gefallen hat. 😁
An dieser Stelle möchte ich mich bedanken – und auch bei David, der möglich gemacht hat, dass ich hier frei Schnauze schreiben kann, ganz ohne Zensur. Er ist Auslöser und Antrieb dafür, dass ich derzeit mehrere wissenschaftliche Bücher schreibe, die er herausgeben wird (die ISBN-Nummern sind bereits vergeben), und dass ich in meiner Kolumne Berichte aller Art veröffentliche.
Hier bin ich nun, und kann nicht anders, als die Welt investigativ zu betrachten, und sie aus genau dieser Perspektive zu beschreiben. Habt Ihr ein Herzenswunsch-Thema, dann abonniert meine Kolumne separat, und schreibt der Redaktion, über welches Thema Ihr gerne einen spannenden Bericht lesen würdet. Schließlich stehen spannende Zeiten vor uns. Vielleicht gehen bis Weihnachten einige Eurer Wünsche in Erfüllung.
Für Eure Treue vielen lieben Dank.
Euer Andreas Manousos
PS: Die Katze heißt übrigens nicht Schrödinger, sondern Ouzo. 🐾