Reisekoffer rollen im Kreis Bautzen fleißigübers „Touri-Pflaster“: 273.500 Übernachtungen

 

Der Kreis Bautzen liegt im „Touri-Trend“: Vom Hotel über die Pension bis zur Ferienwohnung – im Landkreis Bautzen gab es im vergangenen Jahr rund 273.500 Übernachtungen. Das sind 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Schnitt blieben die Gäste 2 Tage im Kreis Bautzen. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Dresden-Chemnitz beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen.

„Vom Reisekoffer der Touristen bis zum Aktenkoffer der Geschäftsleute: Die Menschen haben den Kreis Bautzen auf dem Reise-Ticket. Es kommen reichlich Gäste. Aber die wollen guten Service. Und genau daran hapert es oft. Die Branche braucht Fachkräfte. Also Profis, die ihren Job gelernt haben – von der Hotel-Rezeption über die Bar bis zum Spa. Für das Housekeeping braucht die Branche genauso Know-how wie für die Haustechnik. Weder ein Hotelfachmann noch eine Restaurantfachfrau lässt sich durch angelernte Mini-Jobber ersetzen“, sagt Uwe Ledwig, Vorsitzender des NGG-Landesbezirks Ost.

Während der Corona-Pandemie seien die Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe im Kreis Bautzen deutlich zurückgegangen. Davon habe sich die Branche noch längst nicht erholt. Im Gegenteil: „Mehr Arbeit wird aktuell von weniger Köchinnen, Kellnern und Rezeptionistinnen geschultert. Das geht auf Dauer nicht gut“, so NGG-Landesbezirksvorsitzender Ledwig. Schon jetzt würden kräftig Abstriche im Angebot gemacht: „Dünnere Speisekarten, weniger Zimmer, dafür mehr Ruhetage – der Personalmangel macht vielen Hotels, Restaurants und Gaststätten zu schaffen“, so Uwe Ledwig.

Dabei sei das Problem des Fachkräftemangels oft hausgemacht: „Gute Leute bekommt die Branche nur über gute Löhne. Und genau daran hapert es: Wer in der Gastronomie arbeitet, hat einfach zu wenig im Portemonnaie. Dabei sind das Kochen und Kellnern echte Stress-Jobs. Dazu kommen Arbeitszeiten bis spät in die Nacht und viele spontane Überstunden“, sagt der Landesbezirksvorsitzende.

Es sei jetzt vor allem notwendig, mehr in das vorhandene Personal zu investieren: „Andere Bundesländer, wie Thüringen und Brandenburg, sind da schon weiter. Nur der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Sachsen scheint das in der aktuellen Tarifrunde noch nicht so recht verstanden zu haben“, so Ledwig. Laut der Gewerkschaft würde das aktuelle Angebot der sächsischen Dehoga nur zu einer weiteren „Personalflucht“ führen. „Die Beschäftigten in der Gastronomie brauchen ein Einkommen, das zum Leben reicht. Da hilft es auch nicht, wenn Gäste mit dem Trinkgeld quasi ein Trostpflaster kleben“, sagt Uwe Ledwig.

Das Trinkgeld sei übrigens ein beliebtes Argument von Arbeitgebern, die sich gegen faire Löhne stemmten. „Viele Chefs in der Gastro-Branche machen einen weiten Bogen um den Tariflohn. Wer in so einem ‚Niedriglohn-Haus‘ arbeitet, dem kann man nur sagen: Job-Wechsel – Tariflohn lohnt sich immer“, sagt Ledwig. Denn eines sei klar: „Die Branche wird auch im Kreis Bautzen weiter Konjunktur haben – und gute Leute brauchen. Denn der Trend zum Reisen wird nicht abreißen“, so der Vorsitzende des NGG-Landesbezirks Ost.

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