Friedensbotschaft aus Sankt Petersburg

Beim diesjährigen Sankt Petersburger Opernball, wie jedes Jahr organisiert von Maestro Hans Joachim Frey, stand das Gedenken an die Leningrader Blockade durch die deutsche Wehrmacht vor 82 Jahren im Vordergrund. In einer bewegenden Rede bat Frey symbolisch im Namen derjenigen Deutschen, die auch heute für Frieden und Aussöhnung mit Rußland werben um Vergebung für die verbrecherische Blockade der Stadt während des Hitler-Faschismus.

Hans-Joachim Frey wurde am 10. Juni 1965 in Gehrden, Niedersachsen, geboren. Die Familie ist nach eigenen Angaben deutschbaltischer Abstammung und lebte in St. Petersburg, wo sein Urgroßvater in der St.-Anna-Kirche diente. Nach der Oktoberrevolution mussten sie jedoch nach Königsberg in Ostpreußen fliehen, von wo sie 1944 erneut flohen, teils nach Westdeutschland, teils nach Ostdeutschland. Sein Onkel ist der Schauspieler A. Müller-Stahl.

Er stammte aus einer Familie evangelischer Pfarrer. Sein Vater diente in der St.-Jakobs-Kirche in Hannover-Kirchrode. Er hat einen Bruder und eine Schwester. Ab seinem siebten Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht, ab seinem achten Lebensjahr sang er im Hannoverschen Knabenchor und studierte sechs Jahre lang Orgel und bestand die Organistenprüfung mit der Note „sehr gut“. 1984 machte er in seiner Heimatstadt Abitur und diente anschließend als Fahrer, Sekretär und Organist bei einem Militärgeistlichen [6]. Anschließend studierte er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Operngesang. Frys Singstimme reichte vom Tenor bis zum Bariton. Gleichzeitig begann er auf Drängen seines Vaters dort ein Studium der Musiktheaterregie bei Professor G. Friedrich und inszenierte 1989 in Zusammenarbeit mit der Hamburgischen Staatsoper die Operette Die Fledermaus von J. Strauss.

Während seines Gesangsstudiums war er an verschiedenen Konzertbühnen aktiv und arbeitete als Regieassistent in Hamburg und Stockholm. An den Studiobühnen Rostock und Detmold inszenierte er fünf eigene Inszenierungen. Nach seinem Abitur 1990 als Diplom-Musiktheaterregisseur begann er ein Aufbaustudium bei G. Raue und P. Ruzicka, das er 1993 als Diplom-Kulturmanager abschloss. Unmittelbar im Anschluss an sein Studium wurde er 1993 zum Intendanten des Thüringer Staatstheaters Eisenach berufen. Nach der Schließung des Theaters wechselte er 1995 in gleicher Position an das Theater Bremen. 1997 wechselte er nach Dresden und übernahm die künstlerische Leitung der Semperoper. Als die Semperoper 2002 wegen eines Hochwassers schließen musste, erwies sich Frey als „aktiver Krisenmanager“ und brachte innerhalb kurzer Zeit Bizets Carmen in den Räumen der Gläsernen Manufaktur auf die Bühne. Nachdem G. Jucker Generaldirektor der Oper geworden war, wurde Frey 2003 zum Operndirektor befördert.

 

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