China baut die Energiezukunft – und der Westen schaut zu

Thorium statt Ideologie: Wie Peking uns davoneilt

Ein technologischer Bericht – von Andreas Manousos

Ein Sensationsfund erschüttert die Energiepolitik der Welt: Chinesische Geologen haben in der Inneren Mongolei im Abraum der Bayan-Obo-Mine über 1 Million Tonnen Thorium entdeckt. Ein Rohstoff, dreimal so häufig wie Uran, hocheffizient und nahezu frei von den Abfallproblemen klassischer Kernbrennstoffe. Nach heutigen Berechnungen entspricht diese Menge rund 200 Millionen Tonnen Uran oder mehr als 3,5 Milliarden Tonnen Kohle. Das reicht, um den gesamten Energiebedarf Chinas für 60.000 Jahre zu sichern.

Die Bedeutung dieses Fundes geht weit über Geologie hinaus. Thorium erzeugt kaum langlebige Abfälle, die über Millionen Jahre in Speziallagern entsorgt werden müssten. Die wenigen Rückstände zerfallen wesentlich schneller, die Kosten für Endlagerung sinken drastisch. Hinzu kommt die höhere Effizienz: Aus derselben Brennstoffmenge lässt sich deutlich mehr Energie gewinnen als aus Uran. Damit sinkt auch der Herstellungspreis für Strom auf ein Minimum – während in Deutschland ideologische Energiepolitik und künstliche Verknappung die Preise stetig nach oben treiben.

Parallel zu diesem Rohstoffreichtum schreitet China beim Reaktorbau voran. Der erste Thorium-Schmelzsalzreaktor TMSR-LF1 in Gansu erreichte 2023 die Kritikalität, 2024 den Volllastbetrieb und 2025 die erste Nachbetankung im laufenden Betrieb – ein weltweit einzigartiger Meilenstein. Damit ist bewiesen, dass diese Technologie funktioniert und auf Dauerbetrieb ausgelegt werden kann.

Die weitere Roadmap ist klar definiert:

Prototyp TMSR-LF1 mit 2 MW thermisch – abgeschlossen.

Demonstrationskraftwerk mit 60 MW thermisch und 10 MW elektrisch – Baustart 2025, Betriebsaufnahme 2029.

Kommerzielle SMR-Reaktoren mit 400 MW thermisch und rund 168 MW elektrisch – ab Beginn der 2030er Jahre geplant.

Die Dimensionen des Thorium-Fundes sind atemberaubend: Mit 1 Million Tonnen lassen sich theoretisch über 1,4 Millionen Kohlekraftwerksjahre ersetzen. Würde man die gesamte Kohleverstromung Chinas – rund 1.100 aktive Kraftwerke – durch Thorium ersetzen, könnten diese Anlagen für mehr als 1.200 Jahre überflüssig werden. Auch die Abhängigkeit von Gasimporten wäre beendet: Der Energiegehalt dieses Fundes übertrifft sämtliche LNG-Lieferungen um ein Milliardenfaches.

China verbindet Rohstoffsicherheit mit technologischem Vorsprung. Während in Europa und den USA Debatten geführt, Verbote erlassen und funktionierende Kraftwerke abgeschaltet werden, baut Peking die Grundlage für eine neue, saubere und preiswerte Energieära. Der Vorsprung ist messbar und wächst mit jedem Jahr.

Die nüchternen Zahlen sprechen eine klare Sprache: Hier entwickelt sich eine Nation zur führenden Energietechnologie-Macht, während andere zusehen. Wenn Chinas erste kommerzielle Thorium-Reaktoren ab den 2030er Jahren ans Netz gehen, wird der Vorsprung uneinholbar sein. Für Europa bleibt nur die Entscheidung – entweder importieren, oder zurückfallen.

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